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Vier Dinge, die andere am Sport im Wasser nicht verstehen.

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Jede Sportart ist einzigartig. Jede hat ihre eigenen Regeln, Punktesysteme und Terrains, die sich voneinander abheben. Jeder Athlet, egal aus welcher Sportart, erlebt seine eigenen täglichen Kämpfe und Triumphe.

Schwimmer haben es oft besonders schwer, wenn es darum geht, anderen die Sportart näherzubringen. Ein großer Teil dieses Unverständnisses liegt an ihrem wohl charakteristischsten Merkmal: Sie findet unter Wasser statt. Ich kann es nicht oft genug betonen; es gibt eine Menge Dinge, die die Leute beim Wassersport einfach nicht verstehen.

Zunächst einmal haben wir keine Kiemen. Die meisten von uns haben sogar eine ziemlich durchschnittliche Lungenkapazität. Und trotzdem ist das Atmen im Wasser für uns irgendwie etwas ganz Natürliches geworden. Ich als Streckenschwimmer finde, dass man schnell in einem bestimmten Rhythmus kommt, während man Bahn für Bahn schwimmt. Wenn es nicht gerade ein besonders anstrengendes Set ist, das eine hypoxische Komponente aufweist, mache ich mir in der Regel keine Gedanken um die Atmung. Versteht mich nicht falsch, schwimmen ist Cardiotraining und es bringt einen außer Atem. Aber durch jahrelange Erfahrung wird es zu einer solchen Routine, den Kopf von einer Seite zur anderen zu drehen, dass es sich anfühlt wie eine zweite Natur.

Es gibt diesen Running Gag in der Schwimmer-Community, dass wir immer Wasser in den Ohren haben – und es ist einfach wahr. Den Kopf von einer Seite zur anderen zu schütteln und von einem Fuß auf den anderen zu hüpfen, wenn man versucht das Wasser rauszubekommen, kann schon ziemlich albern aussehen. Aber nichts ist vergleichbar mit dem eigentlichen Schwimmen. Wenn man im Wasser ist, werden manche Geräusche komplett ausgeblendet und andere völlig verändert. In meinem Team gibt es eine „Kat“, einen „Zach“ und einen „Matt“ und wenn mein Trainer einen von ihnen ruft, klingen sie aus dem Wasser heraus alle gleich. Ernsthaft, ich lebe in ständiger Angst, dass mein Name für eine Korrektur des Schwimmzugs gerufen wird und hebe deshalb ständig meinen Kopf, sobald ich etwas in meiner Umgebung höre.

Und als wenn es nicht schon genug wäre, in Chemikalien trainieren zu müssen, müssen Schwimmer auch noch ohne visuelle Stimulanz auskommen. Das Starren auf eine schwarze Linie auf dem Boden des Beckens kann einen ganz schön schnell frustrieren. Die nächstbeste Abwechslung bietet nur das Starren an die Decke beim Rückenschwimmen. Immer noch nicht das Spannendste, aber wir sind es ja nicht anders gewohnt.

Was die Entertainment-Programm während besonders langer Sets angeht, kann Musik die Rettung sein. Die Lieblingssongs zu singen, hilft dabei, die Zeit zu vertreiben. Aber auch wenn das Radio läuft, können Schwimmer nur in einer Art „Lückentext“-Stil mitsingen. Wir hören nur dann etwas von der Musik, wenn wir atmen oder an der Wand stoppen, um auf unser Ergebnis zu warten. Wenn man das Lied nicht gerade komplett auswendig kennt und im Kopf mitsingen will, kann sogar das Musik hören frustrierend sein.

Schwimmer haben also eindeutig mit einer Reihe von Problemchen zu kämpfen. Unter Wasser zu sein, ist oft lästig (vor allem an den Tagen, an denen die Pool-Heizung nicht an ist!), aber es kann auch wirklich erfüllend sein. Es gibt doch keinen besseren Weg, um den Kopf frei zu bekommen, als ein schönes langes Bad im sanften Trost, den das Wasser bietet. Mit dem Pool verbinde ich so Vieles; eine Zuflucht, wenn ich allein sein will, etwas Kraftvolles und Beständiges, wenn ich mich motivieren muss, härter zu trainieren und etwas Einladendes, wenn ich mich nach Ruhe sehne. Egal an welchem Tag und zu welchem Anlass, unter Wasser fühle ich mich immer zu Hause.