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Swim the Big Blue – Wenn du denkst, härter geht nicht mehr…

Ben Hooper

Juni Training

Anfang Juni war ich drei Wochen für mein Training in Key West. Wer hat bloß am Thermostat gedreht!? 31 °C Lufttemperatur und 28-30 °C Wassertemperatur, bei mehr als 80 % Luftfeuchtigkeit! Aus meiner Wahlheimat Großbritannien bin ich solche Temperaturen nicht gewohnt und auch im Vergleich zu meinem vorherigen Camp waren es nochmal 6 Grad mehr.

Das Training im Becken begann mit einer Mischung aus Strecken über 12-15 km in Ausdauergeschwindigkeit und Strecken über 8-10 km bei schnellem Tempo. Beim Freiwasserschwimmen im Golf von Mexiko und im Atlantik hatten wir mit den Gezeiten zu kämpfen, so dass ich für 2,5 km fast ein Stunde in die eine Richtung brauchte, während ich den Rückweg auf dieselbe Distanz in nur 22 Minuten schwamm. Ich wurde von winzigen, kaum sichtbaren Quallen angegriffen – es fühlte sich an, als würden kleine Nadeln auf meinen ganzen Körper gesteckt und Stromstöße abgeben. Das war kein Spaß. Es raubte mir viel Energie und machte mich richtig wütend! Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass so etwas einer guten Schwimmeinheit nicht gerade zuträglich ist. Immerhin verschaffte mir Essigspray etwas Linderung.

Nichtsdestotrotz lief das Training zunächst gut. Bis zur zweiten Woche, in der mir die Hitze stark zusetzte. In meiner Verfassung wurde mein Körper einfach nicht mit den hohen Temperaturen fertig. Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Müdigkeit waren die Folge. Mein Flüssigkeitsbedarf stieg auf 6 l pro Tag an und ich musste mehr Natrium und Elektrolyte zu mir nehmen. Die Energiezufuhr wurde auf 1500 cal pro Tag erhöht, während bei der Ernährung besonders auf eiweißreiche Kost und gute Fette geachtet wurde. Auf diese Weise erholte ich mich innerhalb von drei Tagen. Ich habe meine Lektion gelernt und werde sie für die Stunde der Wahrheit im Hinterkopf behalten… Cool bleiben, ruhig Blut bewahren und weiterschwimmen! J Ganz egal, wie schwierig das auch sein wird. Schließlich fehlt uns etwas im Leben, wenn wir uns nicht selbst antreiben, um unsere Grenzen austesten und neue Erfahrungen zu machen. Niemals aufgeben – darum geht es hier!

Trotz aller Aufbau-und Trainingsmaßnahmen legte die US-Küstenwache den Round Island Swim wegen Gewittern und unsicherer Bedingungen für die begleitenden Kajaks auf Eis. Gelinde ausgedrückt: Ich hatte die Schnauze voll. Aber natürlich konnten wir die Sicherheit des Teams und meine eigene nicht aufs Spiel setzen. Selbst Schwimmen im Pool kam wegen der Wetterlage nicht in Frage. So stieg ich also in den Flieger nach Hause und fokussiere einen Gedanken: Reiß dich zusammen und konzentrier dich auf die anstehende Schulveranstaltung, bevor das nächste Trainingscamp am 4. Juli losgeht.

Trotzdem konnte ich den Gedanken nicht ganz abschütteln, dass diesen Monat auf persönlicher Ebene etwas falsch gelaufen ist. Dazu kam die Frustration geeignete Sponsoren zu finden und der Missmut wegen der Trainingsunterbrechungen. In dieser Stimmung startete ich in die Schulwochen, bei denen Gespräche und Spendenaktionen auf dem Plan standen! Die Kinder waren dann aber einfach großartig und schenkten mir wertvolle Eindrücke und Erinnerungen, die mich beim Schwimmen in harten Zeiten inspirieren werden. Sie motivierten mich auch mit ihren persönlichen Erfolgsgeschichten. Zum Beispiel Ethan und Jacob von der Charlton Kings Junior School, die vor einer

ganz persönliche Herausforderung standen: Die allererste Bahn ihres Lebens zu meistern. Insgesamt schwamm die ganze Schule fast 10.000 Bahnen (was etwa vier Tage meines Schwimmtrainings entspricht). Inzwischen spricht man mich überall auf mein Vorhaben im November an: auf der Straße, im Kino oder im Schwimmbecken. Dieser Monat war eine emotionale Achterbahnfahrt. Die Besuche an den Schulen, die wunderbaren Kinder dort sowie mein Team, das mich immer unterstützt, führen mir immer wieder vor Augen, warum ich dies tue. Warum ich mir die Schmerzen, den mentalen Stress und bisweilen auch die Frustration antue. Um wie Ethan und Jacob mein Ziel, etwas das allererste Mal zu tun, zu erreichen.

Ein abschließender Hinweis:

Die Planungen für eine Schwimmveranstaltung im August von Key West nach Miami und von Rom nach Sardinien im September zur Vorstellung des Neoprenanzugs von arena sind in vollem Gange. Verfolgt meinen Blog, um weitere Details, Filme und Fotos nicht zu verpassen.

Ein abschließendes Highlight war für mich der Test der neuen arena Triathlon-Produkte, insbesondere des Carbon-Neos bei 35 °C im Becken. Er war herausragend, sowohl was Geschwindigkeit als auch Komfort anbelangt. Ich habe ihn bereits den Triathleten unter meinen Freunden empfohlen. Die Bewegungsfreiheit im Arm- und Schulterbereich war perfekt und der Körper blieb auch bei diesen hohen Temperaturen angenehm warm, ohne zu überhitzen. Mein Schwerpunkt war stabiler und die Beine lagen etwas höher im Wasser, was mich auf 100 m bei mäßigem Tempo fast fünf Sekunden schneller machte (das mäßige Tempo liegt üblicherweise bei 1:55 min pro 100m). Mit dem Anzug kam ich im Schnitt auf eine Zeit von 1:50 min auf 100 m! Für Erfolge beim Training und bei Wettbewerben kann ich den arena Carbon-Neoprenanzug nur wärmstens empfehlen. Ich für meinen Teil werde ihn auch bei den Freiwasser-Trainingseinheiten in Großbritannien tragen.

http://www.swimthebigblue.com/

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