Wenn ihr euch fragen würdet, wer euer schlimmste Feind im Becken ist, was würdet ihr antworten? An wen würdet ihr denken auf die Frage hin, wer euer Gegner beim Schwimmen ist?
Für viele von euch könnte die Antwort einfach und fast trivial sein: der Kollege des unsympathischen Gegenteams oder ein Athlet eurer Altersgruppe mit besser Zeit auf gleicher Distanz oder ein Schwimmer, der erst kürzlich mit dem Training begonnen hat und bessere Ergebnisse erzielt.
Dies ist sicherlich eine realistische Liste, aber sie beinhaltet nicht euren wahren und schlimmsten Feind: euch selbst.
In euch lebt die kleine Stimme, die vor dem Aufstehen vom Sofa zum Pool sagt, dass Fernsehen unterhaltsamer und weniger ermüdend ist.
Ihr selbst tragt den Gedanken, der euch daran erinnert langsamer zu machen, weil eure Beine schmerzen, das Herz zu stark schlägt und ihr denkt schon genug gegeben zu haben.
Die Beine und Arme, die darüber entscheiden ob sie schneller oder langsamer werden, gehören euch. Diese bestimmen mehr als jeder Gegner, mehr als jeder äußere Faktor, den Ausgang eines Trainings oder eines Wettkampfes.
Man hört oft vom positivem Denken, welches fähig ist, jeglichen Versuch und kleinste Tendenz eures Verstandes aufzuhören, in eine Stärke zu verwandeln. Jedoch egal welche Strategie wir benutzen, diese Stimme überwiegt und läβt das mentale Schema das uns blockiert und einschränkt, wieder auftauchen. Gerade wenn unser innerer Dialog, der versucht uns anzuhalten am lautesten „schreit“, sind wir letztendlich fähig ein äuβerst wichtiges Element zu bemerken, nämlich die Tatsache diese Stimme wahrgenommen zu haben.
Es wird gesagt, dass das Bewusstsein der erste Schritt zur Lösung eines Problems ist. In dem Moment, in dem wir unser „Selbstgespräch“ bemerken, können wir uns wirklich bewusst sein, was in unserem Kopf vor sich geht.
Wir können so endlich die Gedanken kennen und erkennen, die am meisten auftauchen, welche Ängste uns folgen und verstehen so ein für alle Mal worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten müssen um den fesselndsten Wettkampf zu gewinnen, den gegen uns selbst.