Warum Triathleten das Schwimmen nicht unterschätzen sollten

Freiwasser/Triathlon
Geschrieben von: arena coaches at 17 August '16 0
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Was mich in meiner Karriere als Triathlet und später als Ironman immer gewundert hatte, ist, dass sich Triathleten fast nie als Schwimmer bezeichnen. Sie sehen sich als Radfahrer oder als Läufer, aber so gut wie nie als Schwimmer. Das Problem dabei ist aber, dass die mentale Herangehensweise und die Trainingsprogramme eines Schwimmers für die Verbesserung des Schwimmens essentiell sind.

Schwimmen erfordert mehr technische Fähigkeiten als Laufen oder Radfahren. Ein Triathlet sollte zunächst einmal lernen, seine Körperlage im Wasser auszutarieren, den Wasserwiderstand zu reduzieren, seinen Beinschlag zu verbessern und zu wenden, bevor er den Schwimmteil dieser 3-Disziplinen-Sportart mit Geringschätzung straft.

Nicht zu verachten ist auch der Aspekt, dass Wasser ca. 700 mal dichter als Luft ist – das bedeutet, dass technische Fehler im Wasser sehr schwerwiegend sind. Und es ist falsch, zu denken, dass die Freistiltechnik weniger Übung braucht als andere Schwimmstile.

Auch die allgemeine Fitness, die das Schwimmen mit sich bringt, sollte nicht unterschätzt werden. Schwimmen entwickelt die aeroben Systeme des Körpers besser als Laufen oder Radfahren. Diese Art aerober Fitness ist für allen drei Sportarten nützlich. Trotzdem wenden viele Triathleten nur ca. drei Stunden pro Woche für das Schwimmtraining auf.

Wenn man bedenkt, dass die Schwimmstrecke bei Triathlons zwischen 750 m auf der Kurzstrecke und 3900 m beim Ironman beträgt, sollte man viel mehr Zeit ins Schwimmtraining investieren, wenn man diesen Teil zufriedenstellenden meistern möchte. Mindestens doppelt so viele Stunden wie oben erwähnt (ca. 6 Stunden pro Woche) sind empfehlenswert, um an der Technik und dem richtigen Wettkampftempo zu arbeiten.

Zu guter Letzt: die Atmung. Sie stellt für Triathleten oft ein größeres Problem dar. Neben einer Fehlposition des Kopfes, der Schultern oder des Körpers während der Atemphase, ist das Hauptproblem vieler Triathleten, dass sie in einem sauerstoffarmen Zustand schwimmen. Dabei ist Sauerstoff äußerst wichtig für Sportler, insbesondere bei Wettkämpfe über extrem lange Strecken.
Wer während des Radfahrens und auf der Laufstrecke ca. 50 bis 60 mal pro Minute ein- und ausatmet, sollte die Atemfrequenz während des Schwimmens nicht zu drastisch reduzieren. Zu empfehlen ist, bei jedem zweiten Schwimmzug zu atmen, um sicher zu stellen, dass die Atmung das Schwimmen unterstützt. Besonders starke Schwimmer atmen sogar mit jedem Schwimmzug ein, um den richtigen Rhythmus und die richtige Technik während des Schwimmens zu finden.

Mein abschließender Tipp ist, sich bei einem Trainer Rat einzuholen. Videoaufzeichnungen alleine reichen oft nicht, um technische Fehler zu korrigieren. Man braucht ein geschultes Auge, um zu sehen, woran jemand arbeiten sollte. Vor allem aber muss ein Triathlet im Wasser wie ein Schwimmer denken. Das ist der einzige Weg, um wirklich besser zu werden.

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arena coaches

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