Höchstwahrscheinlich sind die meisten, die diesen Artikel lesen, keine Profi-Sportler. Und dieser Personenkreis (einschließlich mir selbst) ist nicht gerade klein. Also warum schwimmen wir oder trainieren auf einen Triathlon? Was motiviert uns, so viele Stunden pro Woche unsere Energie darauf zu verwenden?
Für Profi-Sportler ist es einfacher, die richtige Motivation zum Trainieren zu finden: Geld, Rekorde und Ruhm sind der Lohn für die harte Arbeit. Oder zumindest sollte es so sein. Aber für die meisten Sportler, die eben keine Profis sind, ist es entscheidend, die richtige Motivation zum Trainieren zu finden.
Auch wenn die Wahrheit schmerzt: Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Schwimmen reich und berühmt zu werden oder sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren, ist sehr gering. Das heißt aber nicht, dass die Ziele, die du dir setzen solltest, weniger wichtig oder weniger bedeutsam sind.
Es heißt nur, dass deine Willensstärke größer sein muss, als die Steine, die dir möglicherweise im Weg liegen.
Es ist falsch, zu denken, dass man im Sport nur richtig gut sein kann, wenn man eine angeborene Begabung dafür hat. Talent allein ist nicht genug. Was wirklich den Unterschied ausmacht, ist wie du dein Potenzial ausbaust. Du kannst außergewöhnliche Ergebnisse erzielen, indem du zielstrebig und bestimmt das Beste aus deinen Fähigkeiten und einem konsequenten Training rausholst.
Motivation ist eine Art moralische Kraft, die sich aus bestimmten Überzeugungen heraus entwickelt. Die treibende Kraft hinter dem Erfolg kommt von innen.
Aber wie sollen diese Ziele aussehen? Zu allererst musst du sie genau definieren. „Ich möchte Freistil über 100 m in 1,00″ schwimmen!“ Okay, aber versuche es genauer: Wann möchtest du das erreichen? Wie wirst du es angehen? Wer kann dir dabei helfen? Du musst es zu deiner Herzensangelegenheit machen.
Zweitens muss dein Ziel erreichbar und realistisch sein. Wenn du derzeit die 100 m Freistil in 1.10 Sek. schaffst, dann kannst du nicht erwarten, innerhalb von sechs Monaten die Distanz in 50″ zu schwimmen. Ein realistischeres Ziel wäre es, in sechs Monaten 1,06 Sek. zu schaffen. Denke daran: Keine überehrgeizigen Ziele, die unrealistisch sind und deine Fähigkeiten übersteigen. Sonst verlierst du deine Motivation am Ende ganz.
Zu guter Letzt solltest du dir eine klare Frist zum Erreichen deines Ziels setzen. „Sechs Monate ab heute“ ist nicht gut. Besser ist: „Bis zum 1. Februar 2017“. So geht man das Ganze richtig an.
Ohne die richtige Einstellung und einen konkreten Plan sind deine Ziele sinnlos. Du erreichst sie nur durch einen effektiven und kleinteilig strukturieren Plan. Schritt für Schritt. Er muss wie eine „Bedienungsanleitung“ für alles sein, was du brauchst, um Erfolg zu haben.
Das ist wie, wenn du sagst: „Ich will es so sehr, ich kann es schon vor mir sehen“.
Dieser Vorgang wird als „Visualisierung“ oder „Imagination“ bezeichnet und ist vor allem bei Formel 1-Piloten, MotoGP-Fahrern und Golfern sehr beliebt. Es ist ein relativ einfacher, aber unglaublich effektiver Prozess. Nimm dir einen Moment Zeit, setze oder leg dich hin, schließe deine Augen und nutze deine Fantasie.
Stell dir jedes Detail vor, das es dir ermöglicht, dein festgelegtes Ziel zu erreichen. Regelmäßige Praxis trainiert das Gehirn, sodass du irgendwann in der Lage bist, dir nur ein paar Sekunden vor der Durchführung von etwas alles genau auszumalen und somit auch in den kritischsten Momente des Wettkampfes einen kühlen Kopf zu bewahren.
Visualierierung ist auch ein super Motivations-Tool. Es hilft dir, dich auf deinen Weg und dein Ziel zu fokussieren.
Das alles ist kein einfacher Prozess. Es braucht Zeit, Engagement und vor allem die Hilfe von Experten, um sein Ziel zu erreichen.
Viel Erfolg!
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Quellen:
Borreca, Obiettivi e performance ottimale, Artikel wurde ursprünglich auf http://www.licoaching.it/web/ veröffentlicht.
Il quaderno del coach Angelo Bonacci (Nicht zum Verkauf, nur für ACol-ausgebildete Profitrainer verfügbar).
La forza del campione (Peaceful Warrior) 2006 Film unter der Regie von Victor Salva.
“Vincere lo stress contro la resilienza – intervista a Pietro Trabucchi”.
TED Talk “All it takes is 10 mindful minutes”.