Schon in den ersten Tagen nach der Geburt ist der Kontakt mit Wasser für Neugeborene eine unglaubliche Erfahrung, die ihre motorischen Fähigkeiten fordert. Von Wasser umgeben zu sein, erinnert sie an die Zeit im Mutterleib, was in den ersten Lebensmonaten sehr prägend ist. Das sanfte Schaukeln bewirkt eine beruhigende Regression, die die Bindung zwischen Kind und Elternteil stärkt.
Die richtige Aktivität für jede Altersstufe
Auf jeder Stufe der Entwicklung, von den ersten Tagen an bis zum 5. Lebensjahr, gilt es besondere Merkmale zu berücksichtigen, wenn sich kleine Kinder dem Wasser nähern.
Schauen wir sie uns einmal im Detail an:
– BIS ZU 6 MONATE
Das Baby ist noch nicht in der Lage, selbstständig eine sitzende Position zu halten, sondern ist in einer symbiotischen Beziehung von seiner Mama und seinem Papa abhängig. Der Elternteil ist nicht die zentrale Figur, sondern nimmt beim Entdecken der neuen motorischen Bedingungen, die das Wasser bietet, eine vermittelnde Funktion ein. Man kann das Untertauchen anleiten und dabei die Tauchreflex ausnutzen, der das Schlucken von Wassers verhindert. In den ersten sechs Monaten ist dieser Instinkt stärker entwickelt ist als je zuvor, dann verschwindet er allmählich. Darum ist diese Phase besonders wichtig, um dafür zu sorgen, dass Schwimmen gleich zu Beginn zu einem natürlichen Vorgang wird.
– BIS 14 MONATE
Das Baby beginnt zu krabbeln, versucht seine ersten Schritte zu gehen und die Neugier und der Drang, die Umwelt zu entdecken, werden größer. Es ist nun auch im Schwimmbecken nicht mehr permanent in den Armen der Eltern und beginnt mit Schwimmhilfen, wie aufblasbare Schwimmflügeln, das Wasser zu erkunden und sogar den Einstieg in das Schwimmbecken alleine zu meistern.
– 15 BIS 23 MONATE
Die Autonomie des Kindes wächst und damit die Fähigkeit, sich über Wasser zu halten und die Bewegungen zu kontrollieren. Im Schwimmbecken werden die erworbenen Fähigkeiten vertieft und die ersten Sprünge ins Wasser gewagt.
– 24 BIS 36 MONATE
Langsam beginnt die Abnabelung von den Eltern. Schwimmlehrer und andere Mitglieder der Gruppe bilden neue Bezugspersonen, die im Fokus des Interesses stehen. Die Kinder testen neue Schwimmpositionen aus, mit denen sie auf dem Wasser treiben können und tauchen selbstbestimmt unter. Sie entwickelnd die Fähigkeit, sich eigenständig im Wasser zu koordinieren.
– 3 BIS 4 JAHRE
Die Kinder können an komplexere Aufgaben, die auf das Schwimmen und die selbstbestimmte Immersion ausgerichtet sind, herangeführt werden, indem sie Objekte am Boden des Schwimmbeckens oder der Wanne aufheben müssen.
– 4 BIS 5 JAHRE
Wenn Schwimmhilfen nicht mehr benötigt werden und das Kind damit vertraut ist, von Wasser umgeben zu sein, ist das Ziel erreicht. Jetzt ist es bereit, an richtigem Schwimmunterricht teilzunehmen, während Mama und Papa stolz von den Tribünen aus zusehen können.
In all diesen Phasen empfiehlt es sich, überfüllte Kurse zu meiden: Ideal sind Gruppen von 6-7 Kindern, die nach Altersgruppen aufgeteilt sind.
So können Eltern für Komfort und Sicherheit ihrer Kleinkinder sorgen
Am besten ist es, zwei Bademäntel in das Schwimmbad mitzunehmen. Einen, um das Kind zu trocknen, wenn es aus dem Wasser kommt und auf dem Weg zur Umkleide/in die Dusche warm zu halten, und einen zweiten, sauberen und trockenen für die Zeit nach dem Duschen. Es ist auch gut, Kleidung für mehrere Schichten mitzunehmen, um die starken Temperaturunterschiede zwischen der heißen und feuchten Innenumgebung und Draußen auszugleichen.
Für Babys, die Windeln tragen, gibt es spezielle Schwimm-Windeln und wasserdichte Anzüge, um Reizungen und Rötungen der Haut zu verhindern. Für ältere Kinder, die kälteempfindlich sind, gibt es T-Shirts und sogar spezielle Neoprenanzüge, um auch im Schwimmbecken warm zu bleiben. Beim Trocknen sollte besonders auf die Ohren geachtet werden: Überschüssiges Wasser kann leicht Ohrenschmerzen und Infektionen verursachen und sollte daher sanft entfernt werden.
Habt ihr noch mehr Tipps, die andere Eltern kennen sollten, damit ihre Kinder positive Erfahrungen mit Wasser machen können?