Trainingscamp Key West – März 2015
Training:
Diesen November beginnt das Abenteuer meines Lebens. Mein Name ist Ben Hooper und ich werde den Atlantik – genauer gesagt 2.786 km, von Dakar (Senegal) bis Natal (Brasilien,)- überqueren. Schwimmend! Mein Vorhaben steht unter dem Motto „Swim the Big Blue“ und ist, soviel ist sicher, nur mit langer und intensiver Vorbereitung zu schaffen. Im März konnte man verfolgen, wie ich mein Training aus dem kalten Großbritannien ins warme Key West (USA) verlagerte, wo ideale Bedingungen für meine Vorbereitung herrschen. Aufgrund der klimatischen Umstellung dauerte es eine gute Woche, bis ich so richtig in Gang kam.
Der Form-Aufbau ging anfangs entsprechend langsam voran. Schließlich habe ich bei Außentemperaturen von durchschnittlich 29°C mehr als 370 km im Wasser zurückgelegt. Auch das Meer war mit 25-27°C sehr warm. Das war ganz schön gewöhnungsbedürftig. Schwierigkeiten bereiteten mir besonders die Reibung unter den Armen und in der Leistengegend, die drohende Dehydrierung und die Energieanpassung. Auf der anderen Seite lieferten die Quallen, die Haie und die enormen Erschöpfungszustände solch realistische Bedingungen, wie sie in Großbritannien einfach nicht zu finden sind. Das war großartig! Vom übermäßigen Verzehr von Erdnussbutter, der Übelkeit, Amöbenruhr bis hin zu unidentifizierten Objekten, die mir in die Brust stachen, war es ein unglaubliches Trainingscamp. Ich konnte meine Ausdauer und Schnelligkeit verbessern und habe die letzte Woche mit einer täglichen Strecke von 32 km (2 Trainingseinheiten à 16 km) beendet. Obwohl ich mehr gegessen habe, nahm ich fast 30 Pfund ab!
Mit dem Eintreffen meines Ernährungsberaters kam meine Rettung! Im Februar hatte ich die absolute Gewichtsuntergrenze erreicht, so dass ich nach fünf Stunden Schwimmen außerhalb des Beckens und beim Meerestraining Hilfe brauchte. Die Mangelernährung hatte zu schnell einsetzenden Kopfschmerzen und Müdigkeit geführt. Hier ist ein kleiner Einblick in meinen täglichen Speiseplan während einer voll ausgelasteten Trainingswoche in Key West – bei einem Verbrauch von 7.000-8.500 Kalorien im Becken und 10.000-12.000 im Atlantik.
3 hart gekochte Eier, 2 x Porridge mit Milch und Zucker, 1 x Hähnchenbrust, 4 Scheiben Toast mit Erdnussbutter, Orangensaft, Kaffee, Joghurt, 1 Liter Wasser
SNACK
Snickers, Chips, Banane, Yakult
MITTAGESSEN
Pasta mit Hähnchen, Rindfleisch und Brokkoli, Kekse, 2 Liter Flüssigkeit
SNACK
Pfannkuchen mit Sirup + Steak, Knabbereien +Brei
ABENDESSEN
Süßkartoffeln, Fisch, Brokkoli, Obst, Joghurt, Milch-Protein-Shake (35g/500 ml)
NACHTESSEN
Pizza mit Pommes, Obst, Nüsse, Protein-Shake + Orangensaft
500 ml H2Pro Sodium + Vitamine
So ging das harte Training weiter. Hin und wieder gab es Momente, in denen ich dachte, „Ich kann das nicht”, doch dann dachte ich an meine Tochter, an die Menschen, die mich unterstützen und das Team um mich herum. Auch leise Musik in meinen Ohren half mir in diesen Situationen, solche Gedanken zu vertreiben. Nach meiner Rückkehr nach Großbritannien fuhr ich ein hartes Programm, um mich auf Geschwindigkeit und Trainingsumfang zu konzentrieren. Ich arbeitete langsam darauf hin, 1:50-1:53 min pro 100 m über eine Strecke von 16 km durchzuhalten und das an zwei Trainingseinheiten pro Tag und sechs Tagen die Woche.
Ohne harte Arbeit erreicht man eben nichts. Das warme Klima, die erfolgreichen Schwimmeinheiten und die Begegnung mit Haien haben mich außerdem zusätzlich begeistert und ließen die Tiefpunkte mit Schmerzen in den Schultern, einer aufgerissenen, salzzerfressen und verbrannten Haut, einer geschwollenen Zunge und einem geschwollenen Gesicht (wegen des Kontaktes mit Salz bei hohen Temperaturen) in Vergessenheit geraten.
Swim the Big Blue Expedition betritt neue arena (Pressemitteilung)
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