Bereits in der Grundschule habe ich immer viel Sport getrieben. Das Element Wasser spielte schon damals eine große Rolle für mich. Bis zur Nationalmannschaft der Rettungsschwimmer habe ich es geschafft, dann musste ein neues Ziel her.
Eine Wette mit einem Freund bescherte mir meinen ersten Marathon. Dort musste ich schmerzvoll erfahren, was nicht ausreichendes Training und die Wettkampfernährung für eine wichtige Rolle bei einem solchen Wettkampf spielen. Meine anfängliche Euphorie verflog recht schnell, das vordergründig schöne Sporterlebnis entwickelte sich für mich zu einem Rennen der Leiden. Das kann doch nicht sein, dachte ich mir. Ich muss noch mehr trainieren, dann werde ich mich nicht so quälen müssen.
Zwischenzeitlich war die Sportart Triathlon in Deutschland angesagter denn je, nicht zuletzt durch die deutschen Erfolge bei Olympia und auf Hawaii. Mein erster Triathlon war eigentlich nur als Ausflug in eine fremde Sportart gedacht. Obwohl der Wettkampf eher suboptimal lief, war ich infiziert von der Abwechslung, dem Miteinander und dem unglaublichen Gefühl, wenn man die Ziellinie überquert – dann sind (meist) alle Schmerzen vergessen.
Nachdem ich die Bilder vom Ironman Hawaii im Fernsehen gesehen hatte stand mein Plan fest, das wollte ich auch. Ich wollte und will beim Triathlon generell, versuchen meine Leistungsgrenzen zu erfahren. Seit 2009 bestreite ich 2-3 Langdistanzrennen pro Jahr, mehr und mehr bewährt sich das lange und harte Training. Ein nahezu perfektes Rennen hatte ich dieses Jahr beim Ironman Austria in Kärnten, wo ich den 2. Platz in 7h:54min belegte. Seit dem darf ich mich zum erlauchten Kreis der „sub 8“ Ironman Triathleten zählen. Ich erzielte damit auch die drittschnellste Zeit über diese Distanz, die jemals ein deutscher Athlet erreicht hat.
Nach diesem Höhepunkt folgte dieses Jahr auf Hawaii ein herber sportlicher Rückschlag für mich. Trotz optimaler Vorbereitung und anfänglich sehr gutem Rennverlauf habe ich zum ersten Mal die Ziellinie nicht gesehen. Ich habe das Rennen aufgegeben, obwohl ich der Meinung war: „So etwas passiert mir nicht!“. Hinfallen kann man, nur aufstehen muss man wieder und genau das mache ich jetzt.
Ich blicke motiviert nach vorne, um vor allem mir zu beweisen, dass ich es besser kann. Triathlon ist von so vielen Faktoren abhängig, die perfekte Wettkampfvorbereitung in den nächsten Wochen, lässt hoffentlich wieder ein perfektes Wettkampferlebnis folgen.